Auch wenn viele an die Liebe denken mögen, so ist es doch das Wort „Nein”.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der Ausgabe Nr. 2 vom August 2021. Wir bringen ihn (nahezu unverändert) noch einmal, da er an Aktualität nichts verloren hat; ganz im Gegenteil!
Immer wieder neue und weitreichende Einschränkungen der Gesetzgeber sorgen zunehmend für Verunsicherung und Frust. Und immer mehr Fragen tauchen auf. „Agieren unsere Politiker eigentlich noch in unserem Sinne? Gehen sie verantwortungsbewußt mit der von uns gegebenen Macht um?” Zeitgleich verschlechtern sich die Rahmenbedingungen zusehends. Ein langsames Kollabieren des Geldsystems, welches nur durch unendliche Geldschöpfung den äußeren Schein wahrt, paart sich mit Problemen durch unterbrochene Lieferketten. Engpässe bei Baustoffen wie Holz, Kunststoffen und Verpackungen (ein Maler erzählte, daß es derzeit keine Eimer gibt in die man Farbe abfüllen kann), und lange Lieferzeiten und -schwierigkeiten stellen nicht nur die Automobilindustrie vor massive Probleme. Die Heuschrecken stehen zur Übernahme ganzer Wirtschaftszweige bereit.
Wir haben stets „Ja” gesagt zu einem politischen System, das uns Sicherheit versprochen hat. Weil wir es für kompetent hielten, oder vielleicht einfach nur aus reiner Bequemlichkeit, haben wir ein hohes Maß an Selbstverantwortung vertrauensvoll in die Hände derer gelegt, die heute am Ruder sitzen und uns ihre Beschlüsse – weitestgehend unter Mißachtung von Logik, wissenschaftlichen Fakten und den Naturgesetzen – durch die Massenmedien präsentieren. Wir haben dafür fleißig gearbeitet, unsere Steuern, Rechnungen und Strafzettel gezahlt und regelmäßig unsere „Stimmen” abgegeben. Obwohl diese Wahlen – würde man derart politisch unkorrekt sein und tatsächlich einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 25. Juli 2012 folgen – in dieser Form seit 1956 nicht mehr legitim sind1.
Die bereits eingangs gestellte Frage „Agieren unsere Politiker eigentlich noch in unserem Sinne?” kann man ebenso pauschal, wie die Frage an sich schon klingt, beantworten – wenn man nur genau hinhört: Zitat Wolfgang Schäuble: „Wir waren seit dem 5.6.1945 zu keinem Zeitpunkt souverän.”
Was aber bedeutet das? Das Gegenteil von Souveränität ist zunächst einmal die Fremdbestimmung. Die alliierten Siegermächte haben sich uns angenommen und wir wurden von ihnen in eine fremdbestimmte Verwaltungsform hineingepresst, welche bis heute anhält. Unter diesem Deckmantel umgeht „unsere” Verwaltung nicht selten Recht, Moral und den gesunden Menschenverstand – zumeist im Interesse derer, die davon profitieren.
Das kollektive deutsche „Ja” dazu war und ist nach wie vor die Basis dafür. Wenn nun aber jemand „Nein!” zu einer, womit auch immer begründeten Fremdbestimmung sagt, drückt er damit nicht weniger als Souveränität aus, oder vielmehr den unerschütterlichen Wunsch danach, selbstbestimmt und frei zu leben und damit auch tatsächlich zum „Souverän” zu werden.
Um sich bewusst zu machen, wohin uns dieses Ja sagen geführt hat kann es nicht schaden, selbstkritisch zu hinterfragen, wozu und mit welcher Intention man überhaupt „Ja” gesagt hat. Mit der Klärung dessen, was man in unterschiedlichsten Lebensbereichen damit selbst zur jetzigen Situation beigetragen hat, wird immer deutlicher, wozu man jetzt ganz klar „Nein!” sagen sollte.
Wenn Demonstranten auf der einen Seite, und die Verwaltung auf der anderen die Gewaltspiralen aus Regierungsmaßnahmen und Medienhetze ohne vorherige Selbstreflexion auf die Straße übertragen, entstehen Reibungsverluste; eine scheinbar diffus „gegen das System” aufbegehrende Menschenmasse überläßt sich am Ende den Medien und deren Framing. Und am Tag nach der Demo steigen alle wieder in ihr Hamsterrad, um diesen Teufelskreis erneut in Gang zu setzen.
Wenn aus dem stillschweigenden Zustimmen heraus eine untragbare Situation erschaffen wurde, kann diese nur durch ein klares „Nein!” beendet werden. Hierbei ist es fast schon unerheblich, ob und wie stark mein „Ja” zu Umweltzerstörung, einer gespaltenen Gesellschaft, übermächtigen Konzernen, Inflation und sonstigen Verwerfungen geführt hat. Die Energie folgt stets der Aufmerksamkeit und wir dürfen uns nun gewahr werden, daß wir den Schalter von einem stillen „ja” umlegen können auf ein kraftvolles und mächtiges „NEIN!”.
Mit dem Wort „Nein” versetzen wir uns nicht nur in die Lage, den selbst herbeigeführten Problemen ein Ende zu bereiten. Es verbindet uns mit Menschen, die ebenso in ihre Kraft gekommen sind und führt uns gemeinsam aus der Fremdbestimmung hinaus.
Unsere Gedanken erschaffen die Wirklichkeit, aber viele Menschen haben oft Angst davor, „Nein!” zu sagen. Sie möchten nicht ausgegrenzt werden und es fehlt ihnen der Mut, Verantwortung für ihr eigenes Schicksal und das kollektive Geschehen zu übernehmen. Doch genau das braucht es jetzt.
Wir wurden in der Vergangenheit unter starker Beteiligung der Massenmedien beeinflußt, verdreht und es wurde viel Energie investiert, um uns schon von Kind an zu einem funktionierenden Rädchen im System zu formen und uns zu programmieren.
Die Krise macht Mut
Seit nun mehr eineinhalb Jahren läuft allerdings ein Programm, daß uns den Wert von Freiheit aufzeigt – und förmlich nach „Befreiung” schreit.
Die dysfunktionalen politischen und gesellschaftlichen Systeme schaffen sich selbst ab. Es wird nun Zeit, daß das Zepter Menschen übernehmen, die „NEIN!” sagen, und zugleich ebenso reinen Herzens „Ja” zu sich selbst.
Wenn „wir” uns von denjenigen Menschen, Institutionen und Strukturen die wir ablehnen und die wir für uns selbst als untragbar entlarvt haben, nicht mehr erzählen lassen, wie „wir” zu leben haben, nehmen wir unser Schicksal ab jetzt wieder selbst in die Hand.
Wir können uns offen zu all dem bekennen, wozu unser Herz „Ja” sagt, wenn wir uns trauen, mit dem Wort „NEIN!” endlich alles zu verändern! Die Angst vor Veränderung weicht dann dem Mut zur Veränderung. Und sagt man es oft, laut und klar, bekommt es dadurch mehr Macht und Energie, und es bewirkt nicht nur einen Wandel in uns, sondern transformiert auch die Dinge im Außen.
Denjenigen Menschen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht trauen, „NEIN!” zu sagen, geben wir diesen Mut weiter und zeigen ihnen, daß sie nicht allein sind. Daß wir einander helfen und jeder einen Beitrag leisten kann, der uns als Kollektiv in eine Souveränität führt, die nicht nur in Gesetzestexten niedergeschrieben wurde, sondern beseelt ist von dem, wozu wir wahrhaftig „JA!” sagen.
Werden wir uns der Energie, die uns ein klares „NEIN!” verleiht kollektiv bewußt, führt die nächste Bürgerinitiative, Kundgebung oder Demonstration nicht zu Frust oder Chaos, sondern ebnet den Weg für eine Korrektur der Machtverhältnisse.
Also sage mutig „Ja!” zu dir und deinen Idealen. Zu allem was für dich nicht stimmig ist, sag „NEIN!”.